- Natalie Wülfing
Das LOB – NLS Seminar 2022-23

Unbehagen und Angst in Klinik und Kultur
Eine Seminarreihe über das Thema des nächsten NLS-Kongresses
Mittwoch, 20.00
Rosenthaler Str. 34-35
12. Oktober: Unbehagen in der Stadt
7. Dezember: Der Körper des Genießens
18. Januar: Die Welt und unsere Kultur heute
22. März: Was tun? Moderne Symptome
Samstag 6. Mai: Gastbeitrag von Jean-Luc Monnier (AME der ECF, NLS)
Freud behandelt in seinem Unbehagen in der Kultur die Frage, wie wir mit dem Trieb leben, und wie wir mit dem umgehen, was nicht befriedigt werden kann.
Die Kultur verlangt den Triebverzicht, um das Zusammenleben zu regulieren. Das Einhergehen oder die Verweigerung dieses Verzichts führt auf der einen Seite zu Schuldgefühl, Abkömmling der versagten Aggressivität und auf der anderen Seite zu Angst vor der Strenge des Über-Ichs, das etwas einfordert. Die Kultur, sagt uns Freud, ist somit die Summe aller Arten und Weisen, in denen die Menschen sich dieser Aufgabe stellen oder nicht stellen.
Freuds Konstruktionen folgend, fragen wir uns, was es heute mit der Kultur und dem Zusammenleben auf sich hat. Wir erleben heute vielmehr den Ausbruch des Genießens, eine nicht zu negativierende Triebbefriedigung. Das Freudsche Über-Ich, als vermittelnde und triebregulierende Instanz, ist in ein Genießens-Imperativ verwandelt worden, sagt uns Lacan, in dem das Subjekt einem Muss an Genießen ausgesetzt ist. Den Konsequenzen dieses modernen Imperativs auf unseren Körper und auf das Zusammenleben, begegnen wir in der psychoanalytischen Praxis. Welche Antworten kann die Psychoanalyse auf die modernen Leidenssymptome finden?
Worauf beruht unser Unbehagen heute? Wie gehen wir mit dem Genießen und der Angst um?
Wie leben wir zusammen und allein, in einer Metropolis?
Welche Lebensstile werden entworfen?
Beiträge von Natalie Wülfing, Manuela Simone, Filomeni Sotiriou, Claudio Steinmeyer, und anderen
Teilnahme in Präsenz: 50 Euro. Auf Zoom: 50 Euro (bitte bei der Anmeldung bekannt geben)
Anmeldung bei lob.kontakt@gmail.com